Mit TCM ohne Diäten leben

Hier geht es nicht um ein überzogenes Schlankheitsbild, sondern vielmehr um ein Wohlfühlgewicht, das jeder von uns ganz individuell hat.

 

So ganz nebenbei werden auch die kleineren Unwohlheiten aufgelöst wie Verdauungsprobleme (oft durch Diäten hervorgerufen), Kopfschmerzen (die manchmal durch unausgewogene Ernährung beeinflusst werden) und das Allgemeinbefinden steigt ebenso.

 

Maßnahme 1 – regelmäßig essen

 

Es hat keinen Sinn Mahlzeiten auszulassen (das ist auch bei den meisten Diätvorschläge inzwischen angekommen). Ausgelassene Mahlzeiten schwächen das Verdauungssystem und den Magen. Laut TCM fehlt dadurch das Qi und auch das erforderliche Magenfeuer, welches dafür sorgt, die aufgenommene Nahrung zu verbrennen.

Regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten beugen auch den Heißhunger-Attacken vor. Zu diesen regelmäßigen Mahlzeiten zählen durchaus auch die „gesunden“ Snacks am Vormittag oder am Nachmittag, die dafür sorgen, dass unser Energielevel und der Stoffwechsel nicht zu sehr absinken.

 

 Maßnahme 2 – weniger Brot essen

Brot ist zum einen für unsern Körper schwer verdaubar und erzeugt laut TCM eine pathogene Feuchtigkeit in unserem Körper (beim einen mehr beim anderen weniger). Gerade die Feuchtigkeit in der Milz und der daraus resultierende Schleim sind oft Ursache für Übergewicht.

Manche Menschen bekommen nach dem Genuss von Brot auch Blähungen, was wiederum ein Zeichen dafür ist, dass unser Verdauungssystem das Brot nicht in sinnvolle Energie (Blut, Qi) umwandeln kann.

 

Jedoch bedeutet das nicht grundlegend, kein Brot zu essen. Wir sollen dabei die folgenden Punkte beachten

 

·         Brot ist bekömmlicher wenn es vom Vortag ist (meist auch preisgünstiger im Angebot), frisches Brot ist zu feucht für die Milz

 

·         Getoastetes Brot ist besser verdaubar

 

·         Statt Vollkornbrot besser normales Misch-, Roggen- oder Dinkelbrot essen

 

 

 

Maßnahme 3 – viel -warmes- Wasser trinken

 

Am besten gleich morgens noch vor dem Frühstück mit einer Tasse heißem Wasser beginnen.

 

Softdrinks und gesüßte Getränke sollen nur sparsamst in unseren Tages-Ernährungs-Plan auftauchen.

 

Vorsicht, die vielerorts angebotenen Mineralwässer mit Fruchtgeschmack sind meist mit Zucker oder Süßstoff versetzt – lass die Finger davon. Zucker wirkt einerseits sehr befeuchtend auf die Milz und fördert damit die Schleimbildung, außerdem schwächt er die Nieren und nimmt Qi weg.

 

Süßstoffe sind künstlich erzeugt und im Bezug auf die Leber eher schlecht vom Körper zu verarbeiten, zudem täuschen sie unserem Körper vor, dass er Zucker bekommt, damit steigert sich der Heißhunger auf Süßes.

 

Getränke, die außer Wasser erlaubt sind:

 

·         Kräutertees (nicht aromatisiert)

 

·         Wasser evtl. mit Zitronenscheiben, Melonenscheiben, frischen Minzblättern, Ingwer (nicht bei zu viel Hitze im Körper)

 

·         Kaffee ist erlaubt 1-2 Tassen pro Tag (nicht bei Schlaf- oder Magenproblemen)

 

·         Auch reine Apfel-, Birnen- oder Traubensäfte, die nicht zusätzlich mit Zucker versetzt sind eignen sich bei einer Menge von 1-2 Gläsern, wenn sie mit Wasser versetzt sind.

 

Die Trinkmenge sollte 1,5 bis 2 Liter täglich betragen.

 

Wer viele Suppen, Gemüse oder Kompott ist, braucht eher weniger Flüssigkeit. Je mehr Fleisch, Brot, Gesalzenes oder andere überwiegend trockene Nahrung wir zu uns nehmen, desto mehr Flüssigkeit müssen wir unserem Körper zuführen. Dies gilt auch bei Hitze oder wenn wir durch viel Bewegung mehr Körperflüssigkeit ausscheiden.

 

 

Maßnahme 4 – weniger Milchprodukte

 

Übergewicht hat seine Ursache oft in der Tatsache, dass die Milz zu feucht ist und zuviel Feuchtigkeit und Schleim transportiert wird.

 

Milchprodukte sind also dann sinnvoll einzusetzen, wenn dem Körper zuviel Feuchtigkeit entzogen wurde oder ein hoher Gewichtsverlust vorhanden ist. Auch bei Heiserkeit, die oft mit einer trockenen Lunge zusammenhängt ist Feuchtigkeit erforderlich. 

 

 

Trotzdem ist es nicht notwendig, ganz auf Milch zu verzichten wenn wir die folgenden Tipps beherzigen:

 

·         Die Menge an Milchprodukten reduzieren und die Milch mit Wasser mischen.

 

·         Die Milch durch Zusatz von Kardamon bekömmlicher machen (gilt auch für Kaffee)

 

·         Möglichst Bio-Milch ohne zugesetze Hormonen und Medikamenten bevorzugen

 

·         Milch nach Möglichkeit nicht mit Zucker, Kakao oder Smoothies versetzen, das steigert die Schleimbildung

 

·         Gut sind Reis- oder Dinkelmilch als Ersatz

 

·         ACHTUNG: Sojamilch wirkt stark abkühlend und erzeugt dadurch Feuchtigkeit, ist also nicht unbedingt zu empfehlen

 

Wer tatsächlich bewusst abnehmen will, sollte für einige Wochen auf jegliche Form der Kuhmilch verzichten

 

Da Käse überwiegend aus Kuhmilch besteht, gilt auch hier: Milchprodukte erzeugen Feuchtigkeit und Schleim.

 

Wer nicht ganz auf Käse verzichten will kann sich an die folgenden Tipps halten:

 

·         Hartkäse wie Parmesan, Bergkäse, Gewölbekäse, etc. wirken weniger befeuchtend

 

·         Käse nicht zu Brot, sondern eher zu Kartoffeln essen

 

·         Schaf- und Ziegenkäse bevorzugen

 

Joghurt sollte nur an heißen Tag unseren Speiseplan ergänzen, da es sehr stark kühlend wirkt.

 

Maßnahme 5 – die richtige Zubereitung von Fleisch

 

Auch Fleisch zählt zu den Nahrungsmitteln, die in unserem Körper eine pathogene Feuchtigkeit erzeugen und damit das Übergewicht fördern.

 

Mensch die eher zu Blässe neigen und sich energielos fühlen können etwas mehr Fleisch vertragen.

 

Grundsätzlich ist es empfehlenswert Fleisch nicht öfter als zwei- bis dreimal in der Woche zu essen.

 

Dabei Huhn oder Rind bevorzugen (optimal ist Bio-Fleisch)

 

Schweinefleisch eher meiden (heißt aber nicht, dass wir ganz darauf verzichten müssen)

 

Empfehlenswert ist zudem eine sanfte Verarbeitung des Fleisches bei nicht zu hohen Temperaturen.

 

Eher zurückhaltend mit frittiertem, gegrillten oder scharf angebratenem Fleisch umgehen.

 

 

 

Beim Thema Wurst ist anzumerken, dass die meisten Sorten zuviele Zusatzstoffe und schlechte Fette enthalten und deshalb eher selten auf dem Speiseplan stehen sollen.

 

 

 

Maßnahme 6 – Beginne mit einem gekochten Frühstück

 

Das warme Frühstück bereitet den Körper und den Stoffwechsel optimal auf den Tag vor. Morgens wird das Verdauungsfeuer mit einem warmen Frühstück entfacht und läßt alte Feuchtigkeit verdampfen. Zudem werden die Nährstoffe am besten aufgenommen und in positive Energie umgewandelt. Viele Verdauungsprobleme wie Blähungen, Völlegefühl, etc werden dadurch verhindert.

 

Empfehlenswert ist z.B. Reis-Congee

 

Rezept:

 

Es wird benötigt: – Vollkornreis oder weißen Reis -> mit kaltem Wasser im Verhältnis 1:10 (100 g Reis auf 1 l Wasser) mischen; in einem weiten, hohen 3- bis 4-Liter-Topf mit fest verschließbarem Deckel etwa 4 Stunden lang kochen

 

man beginnt auf großer Flamme, sobald es kocht dreht man die Flamme kleiner.

 

Wenn das Congee nur noch leicht köchelt, legt man den Deckel auf.

 

Es ist wichtig, einen großen Topf zu nehmen, weil der Reis schäumt und in einem zu kleinen Topf sonst überkocht.

 

Das Reis-Congee kann für 3-4 Tage vorgekocht werden.

 

Mit am Vorabend eingeweichtem Trockenobst ergänzt schmeckt das wunderbar

 

 

 

Außerdem:

 

·         In einer Reismilch-Wassermischung aufgekochte Haferflocken mit etwas Zimt und kleingeschnittenen Datteln oder anderem Trockenobst

 

·         Reismilch mit Reisflocken, Apfelstücken, Kokosflocken und etwas Vanillepulver aufkochen (ca. 8 Min.)

 

·         Reismilch-Wassermischung mit Dinkel-Grieß und klein geschnittenem Trockenobst und Kokosflocken aufkochen (ca. 5 Min.)

 

Wer es lieber etwas herzhafter mag, kann das Trockenobst auch durch kleingeschnittenes Gemüse ersetzen oder eine deftige Gemüsebrühe essen.

 

Allen Rezepten gemeinsam ist, dass wir sie gleich für mehrere Tage vorkochen können und im Kühlschrank aufbewahren.

 

 

 

Maßnahme 7 – auf bestimmte Produkte verzichten

 

Auf keinen Fall Diät und Light-Produkt auf den Speiseplan. Die künstlichen Zutaten wie Geschmacksverstärker etc. schaden sie auf jeden Fall unserem Stoffwechsel. Sie belasten die Leber, den Darm kurz unser ganzes Verdauungssystem

 

 Also verzichten wir künftig auf:

 

·         Fettreduzierten Käse und Wurst

 

·         Diätmargarine

 

·         Diätjogurt und Jogurtdrinks

 

·         Kalorienreduzierte Fertigmenüs

 

·         Diätschokolade

 

·         Light-Limonaden

 

·         Und sonstige Diätprodukte

 

 

 

Maßnahme 8 – besser essen

 

Ideales Nahrungsmittel zur Ausleitung von Feuchtigkeit ist Reis. Und da die Feuchtigkeit die Ursache von Übergewicht ist, eignet sich Reis ideal zur Gewichtsreduktion. Dabei ist darauf zu achten, dass es hochwertiger Reis ist, den wir verarbeiten.

 

Übrigens können viele Nudelrezepte (die befeuchtend auf den Körper wirken) auch mit Reis gekocht werden.

 

Und hier noch einige Nahrungsmittel, die nach TCM geeignet sind, Übergewicht abzubauen: 

 

·         Hafer, Gerste, Roggen, Hirse

 

·         Sprossen, Kohl, Artischocken, Lauch, Champignons

 

·         Rettich, Radieschen

 

·         Alle Gemüsesorten mit vielen Bitterstoffen

 

·         Olivenöl (während ich persönlich sogar Kokosöl als noch geeigneter einschätze)

 

·         Hülsenfrüchte

 

·         Oliven

 

·         Äpfel (roh oder gekocht)

 

·         Austern- und Shiitake-Pilze

 

·         Sardinen, Makrelen

 

·         etc

 

 

 

 Maßnahme 9 – keine Verbote

 

 Die meisten Diäten scheitern daran, dass bestimmte Nahrungsmittel verboten sind. Irgendwann streikt dann der Körper reagiert so:

 

·         Heißhunger auf „verbotene“ Nahrungsmittel

 

·         Mangelzustände

 

·         Verdauungsprobleme

 

 Aus TCM-Sicht führt Druck zu Leber-Qi-Stagnation. Der Körper verkrampft sich und alles staut. Qi muss aber fliessen können um unseren Körper optimal zu versorgen.  

 

 Mein Tipp:

 

Gönnen wir uns jeden Tag eine kleine Sünde

 

Wenn uns danach ist, können wir jeden Tag ein Stückchen Schokolade essen

 

Einmal die Woche eine Tasse Kakao mit Sahne (welch ein Highlight)

 

Am Wochenende ein gutes Glas Wein

 

Und ganz Wichtig: wir gönnen uns einmal die Woche eine Ego-Zeit nur für uns alleine

 

 Ich persönlich genieße es z.B. mir die Zeit zum Kochen zu nehmen, Gemüse kleinzuschneiden, eine Zutat nach der anderen hinzugeben, die „richtigen“ Gewürze auszusuchen. Das ist für mich Entspannung. Und während meine Gemüsesuppe 2-3 Stunden vor sich hinköchelt nehme ich mir ein Buch und lege die Füße hoch.

 

Alleine der Duft welcher aus der Küche zieht, entspannt ungemein.

 

Wenn du dir nicht sicher bist, wie das geht, suche dir professionelle Hilfe, z.B. eine Psychotherapie. So kannst du dich besser kennen lernen und andere Methoden als essen finden, um dir etwas Gutes zu tun. 

 

 

 

Manchmal gelingt es uns nur sehr schwer, den Anfang für eine Veränderung in unserem Leben zu finden. Dann gibt es noch immer die Möglichkeit dass wir uns Hilfe bei Profis oder Gleichgesinnten suchen.

 

 


 

 

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fernöstliche Philosophie und Lebensweisen
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